Professor Gerd Litfin erhält Ehrenmedaille
Die Ehrenmedaille der Stadt Göttingen kann an Personen verliehen werden, die sich in besonderer Weise oder in langen Jahren im öffentlichen Leben, auf dem Gebiet der Kultur, der Wissenschaft sowie in der ehrenamtlichen Arbeit Verdienste um die Stadt Göttingen erworben haben. Auf Gerd Litfin treffen diese Kriterien in hervorzuhebendem Umfang zu.
Professor Litfin habe sich, so die Begründung für die Verleihung, in besonderer Weise um den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Göttingen verdient gemacht. So habe er vielfach die Initiative ergriffen und Aktivitäten umgesetzt, mit denen er die Göttinger Wirtschaft und Wissenschaft in ihrer Entwicklung unterstützt und vorangetrieben hat. Sein Engagement finde im besonderen Maße regional statt, sei aber auch auf nationaler Ebene von großer Bedeutung. 1983 trat Litfin in die Geschäftsleitung der Göttinger Firma Spindler & Hoyer, die spätere Linos-Gruppe, ein. Diese führte Litfin als Vorstandsvorsitzender im Jahr 2000 an die Börse. Im Zuge der Übernahme durch die Qioptiq Group übernahm er den Vorsitz des Aufsichtsrats. Von 2008 bis 2010 war er Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, mit 65.000 Mitgliedern der größten Physikergemeinschaft weltweit.
Der Rat der Stadt Göttingen attestiert Professor Litfin, ein herausragender Wissenschaftler mit beispiellosem Weitblick auch in den wirtschaftlichen Bereich hinein zu sein. Neben seinen Funktionen als Vorstandsvorsitzender und Hauptgesellschafter der Linos AG lehrte er am Fachbereich Physik der Universität Hannover, war Mitbegründer und Mitglied der Errichtungskommission des Fachbereiches Physik-, Mess- und Feinwerktechnik der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK). Außerdem arbeitete er mehr als 25 Jahre als Vorsitzender des Fördervereins Fachhochschule Göttingen. Neben Mitgliedschaften im Senat der Helmholtzgemeinschaft und dem Kuratorium der Volkswagenstiftung war er unter anderem Sprecher der Initiative „Deutsche Agenda Optische Technologien für das 21. Jahrhundert“ und von 1995 bis 2018 Vorsitzender des Kuratoriums des Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie.
Über mehrere Jahre begleitet er als Vorstandsmitglied die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen. Nach dem Wegfall der Zonenrandförderung konnte er in erheblichem Umfang Sponsoren und Spender gewinnen und so zum Erhalt der Festspiele beitragen.
Im Dezember 2006 gründete er gemeinsam mit seiner Frau die gemeinnützige Susanne und Gerd Litfin Stiftung. Die Stiftung hat vier Fördersäulen: Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Bildung und Erziehung sowie Kirche und Sozialeinrichtungen. Mehr als 600.000 Euro sind seit der Gründung in fast150, innovative, gemeinnützige Projekte geflossen.
Seit 2016 vergibt die Susanne und Gerd Litfin Stiftung außerdem einen Preis, mit dem von ehrenamtlich arbeitenden Menschen begründete Initiativen mit nachhaltiger Wirkung im südniedersächsischen Raum ausgezeichnet werden. Er ist mit 5.000 Euro und einer Bronzeskulptur dotiert. Nachhaltigkeit ist erklärtes Ziel der Förderungen, die langfristige Wirkung ist für die Stifter ein zentrales Element.
Professor Litfin wurde im Jahr 2004 mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland und 2011 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Im Jahr 2015 erhielt er den HAWK-Preis.
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